Elberfelder Bibel 2006
1 Und das Wort des HERRN geschah zu mir:
2 Geh und rufe in die Ohren Jerusalems: So spricht der HERR: Ich erinnere mich — dir ‹zugute› — an die Treue[1] deiner Jugendzeitⓐ, an die Liebe deiner Brautzeitⓑ, wie du hinter mir hergingst in der Wüsteⓒ, im unbesäten Land.
3 Israel war heilig dem HERRNⓓ, der Erstlingⓔ seiner Ernte. Alle, die davon aßen[2], machten sich schuldig: Unglück kam über sieⓕ, spricht der HERR[3].
4 Hört das Wort des HERRN, Haus Jakob und alle Sippen des Hauses Israelⓖ!
5 So spricht der HERR: Was haben eure Väter Unrechtes an mir gefunden, dass sie sich von mir entfernt haben und hinter dem Nichts[4] hergelaufen und ‹selber› zu Nichts geworden sindⓗ?
6 Und sie sagten nicht: Wo ist der HERRⓘ, der uns aus dem Land Ägypten heraufgeführt hatⓙ, der uns leitete in der Wüsteⓚ, im Land der Steppe und des Abgrundes, im Land der Dürre und des Dunkels, im Land, durch das niemand zieht und wo kein Mensch wohnt?
7 Und ich brachte euch in das Gartenland[5]ⓛ, seine Frucht und sein Bestes[6] zu essen. Und ihr kamt hin und habt mein Land unrein gemachtⓜ, und mein Erbteilⓝ habt ihr zum Gräuel gemachtⓞ.
8 Die Priester sagten nicht: Wo ist der HERRⓟ? Und die das Gesetz[7] handhabten, kannten mich nichtⓠ, und die Hirten[8] haben mit mir gebrochenⓡ. Die Propheten weissagten im ‹Namen des› Baalⓢ und sind denen nachgelaufen, die nichts nützenⓣ.
9 Darum muss ich weiter mit euch rechten, spricht der HERR[9]. Auch mit euren Kindeskindern muss ich rechtenⓤ.
10 Fahrt doch hinüber zu den Inseln der Kittäer[10]ⓥ und seht, sendet nach Kedar[11]ⓦ und gebt gut acht und seht, ob so etwas ‹dort je› geschehen istⓧ!
11 Hat irgendeine Nation die Götter vertauscht? — Und jene sind nicht ‹einmal› Götter[12]!ⓨ Aber mein Volk hat seine Herrlichkeit vertauscht gegen das, was nichts nütztⓩ.
12 Entsetze dich darüber, du Himmelⓐ, und schaudere, erstarre völlig ‹vor Schreck›!, spricht der HERR[13].
13 Denn zweifach Böses hat mein Volk begangen: Mich, die Quelle lebendigen Wassersⓑ, haben sie verlassenⓒ, um sich Zisternen auszuhauen, rissige Zisternen, die das Wasser nicht haltenⓓ.
14 Ist Israel ein Sklave, oder ist er ‹gar› ein Sklavensohn[14]? Warum ist er zur Beute geworden?
15 Junglöwen haben über ihm gebrüllt, ließen ihre Stimme hören. Sie haben sein Land zur Wüste gemachtⓔ. Seine Städte sind verbrannt[15] und ohne Bewohnerⓕ.
16 Auch die Söhne von Nof[16]ⓖ und Tachpanhes[17]ⓗ weiden dir den Scheitel ab.
17 Hast du dir das nicht ‹selbst› zugefügtⓘ, indem du den HERRN, deinen Gott, verlassen hast, als er dich auf dem Weg ‹durch die Wüste› führte?
18 Und nun, was hast du mit dem Weg nach Ägypten zu schaffenⓙ, um das Wasser des Sichor[18]ⓚ zu trinken? Und was hast du mit dem Weg nach Assur zu schaffenⓛ, um die Wasser des Stroms[19] zu trinken?
19 Deine ‹eigene› Bosheit züchtigt dich, und deine Treulosigkeiten strafen dichⓜ. Erkenne doch und sieh, dass es schlimm und bitter ist, wenn du den HERRN, deinen Gott, verlässtⓝ und wenn bei dir keine Furcht vor mir ist!, spricht der Herr, der HERR der Heerscharen[20].
20 Denn von jeher hast du dein Joch zerbrochen, deine Stricke[21] zerrissen und hast gesagt[22]: Ich will nicht dienenⓞ! Denn auf jedem hohen Hügel und unter jedem grünen Baum hast du dich hingelegt als Hureⓟ.
21 Ich hatte dich gepflanzt als Edelrebe, lauter echtes Gewächs[23]ⓠ. Aber wie hast du dich mir verwandelt in entartete ‹Reben›[24] eines fremdartigen Weinstocksⓡ!
22 Auch wenn du dich mit Natron wüschest und viel Laugensalz nähmstⓢ; schmutzig bleibt deine Schuld vor mirⓣ, spricht der Herr, HERR[25].
23 Wie kannst du sagen: Ich habe mich nicht unrein gemacht, ich bin den Baalim nicht nachgelaufenⓤ? Sieh ‹doch› deinen Weg im Tal, erkenne, was du getan hastⓥ, du flinke Kamelstute, die sinnlos hin und her läuft[26]ⓦ!
24 Eine Wildeselin, die Wüste gewohnt[27]ⓧ, — in ihrer Gier[28] schnappt sie nach Luft; ihre Brunst, wer kann sie hemmen? Alle, die sie suchen, brauchen sich nicht müde zu laufen: in ihrer Brunstzeit[29] werden sie sie findenⓨ.
25 Bewahre deinen Fuß vor dem Barfußgehen[30] und deine Kehle vor dem Durst! Aber du sprichst: «Es ist umsonst, nein! Denn ich liebe die Fremden, und ihnen laufe ich nachⓩ.»
26 Wie ein Dieb beschämt ‹dasteht›, wenn er ertappt[31] wird, so muss sich das Haus Israel schämen, sie, ihre Könige, ihre Obersten und ihre Priester und ihre Prophetenⓐ,
27 die zum Holz sagen: Du bist mein Vater! — und zum Stein: Du hast mich geborenⓑ! Denn sie haben mir den Rücken zugekehrt und nicht das Gesichtⓒ. Aber zur Zeit ihres Unglücks sagen sie: Steh auf und rette unsⓓ!
28 Wo sind nun deine Götter, die du dir gemacht hastⓔ? Sie sollen aufstehen, wenn sie dich retten können zur Zeit deines Unglücksⓕ! Denn so zahlreich wie deine Städte sind deine Götter geworden, Judaⓖ.
29 Warum rechtet ihr mit mir? Ihr habt alle mit mir gebrochenⓗ, spricht der HERR[32].
30 Vergeblich habe ich eure Söhne geschlagen, sie haben keine Züchtigung angenommenⓘ. Euer Schwert hat eure Propheten gefressen wie ein reißender Löwe[33]ⓙ.
31 Ihr, die ‹gegenwärtige› Generation, seht das Wort des HERRN! Bin ich ‹denn› für Israel eine Wüste gewesen oder ein Land tiefer Finsternis? Warum spricht mein Volk: Wir laufen umher[34], wir kommen nicht mehr zu dirⓚ?
32 Vergisst etwa eine Jungfrau ihren Schmuck, eine Braut ihren Gürtel? Aber mein Volk hat mich vergessen seit unzähligen Tagen[35]ⓛ.
33 Wie gut kannst du deinen Weg einrichten, um Liebe zu suchen! Darum hast du deine Wege auch an Übeltaten gewöhnt.
34 Ja, an den Säumen[36] ‹deiner Kleider›[37] findet sich das Blut unschuldiger Armer[38]ⓜ. Nicht beim Einbruch hast du sie ertappt[39]ⓝ. Wegen all jener Dinge ‹wirst du zur Rechenschaft gezogen›[40].
35 Doch du sagst: Ich bin unschuldig, ja, sein Zorn hat sich von mir abgewandt. Siehe, ich werde mit dir vor Gericht treten, weil du sagst: Ich habe nicht gesündigtⓞ.
36 Was läufst du so sehr,[41] um deinen Weg zu ändern? Auch an Ägypten wirst du zuschandenⓟ, wie du an Assur zuschanden geworden bistⓠ;
37 auch von diesem ‹Land Ägypten› wirst du weggehen mit deinen Händen auf deinem Hauptⓡ. Denn der HERR hat die verworfen, auf die ‹du› dein Vertrauen ‹setzt›, und du wirst mit ihnen keinen Erfolg habenⓢ.
Новой Женевской Библии
2:1 — 6:30 Обличая непостоянство иудеев в вере (2:1 — 3:5), Иеремия сравнивает Иудею с дикой ослицей и блудницей. Если народ иудейский, говорит пророк, не покается и не обратится к Богу (3:6 — 6:30), его ждет неизбежная кара.
2:1−18 Слова Господни, обращенные к Иеремии, предупреждают о неминуемой каре, которая постигнет иудеев за поклонение — вопреки завету — чужеземным богам.
2:1 См. 1:2 и ком.
2:2 Иерусалима. В древнееврейском языке слово «город» — женского рода, чем и объясняется его персонификация в образе женщины (см. 7:29 и ком.).
о дружестве. Иначе: «посвященность», что означает верность как в личных взаимоотношениях, так и в смысле соблюдения завета, заключенного Богом с израильтянами и иудеями.
юности... невестою. Первоначальные отношения Израиля с Богом (во время странствования по пустыне после исхода из Египта) характеризуются своей чистотой и верностью.
2:3 святынею... начатком плодов. Израиль был «святыней», т.е. тем, что предназначено Богу (Иез 22:26), а «начатки плодов» есть нечто, исключительно Ему принадлежащее (см. Втор 26:2; Ос 9:10).
осуждаемы. Вина их в неправомочном обращении со святыней.
2:4 Выслушайте. Этот призыв нередко предваряет провозглашение Божиего суд и возмездие (см. 7:2; 17:20; 19:3; Ис 1:10; Ос 4:1; Ам 7:16).
2:5 Так говорит Господь. Ср. Ис 7:7; Иез 2:4. За этими словами следовало изложение пророчества.
2:7 осквернили землю Мою ... достояние Мое. См. Втор 21:23. Святой народ Божий (Втор 7:6) обитает на земле, которую он унаследовал от Бога, грех же оскверняет эту землю (см. Лев 25:23).
мерзостью. См. 7:21.
2:8 Священники... учители закона. Возможно, эти слова относятся к одним и тем же людям (см. 18:18; Втор 31:9), или же под последними подразумеваются книжники (см. 8:8).
пастыри. Иначе: «правители» (см. 23:1−4).
пророки. Т.е. официально признанные прорицатели, против которых Иеремия часто выступал за их отступничество (23:9−40; гл. 28).
2:9 Я еще буду судиться с вами. Метафора суда Божия (см. ст. 5; ср. также Ос 4:1; Мих 6:1, 2).
2:12 небеса. См. также Ис 1:2. Пророк призывает небеса в свидетели завет (см. Втор 30:19; Втор 31:28; Втор 32:1).
2:13 два зла. Иеремия дает понять, насколько тяжким является грех иудеев.
воды. Бог один дает человеку животворящую воду (см. Ис 55:1; Ин 4:10; Ин 7:37−49).
водоемы. Ложные боги не могут помочь человеку, как не могут быть полезными разбитые водоемы.
2:15 львы. Это слово, возможно, относится к неприятелям (ср. 4:7) и, таким образом, представляет собой первое упоминание о грядущем порабощении иудеев.
2:16 Мемфиса и Тафны. Эти египетские города упомянуты здесь не случайно, поскольку Палестина была спорной территорией, на которую с 609 по 605 г. до Р.Х. притязали Египет и Вавилон.
темя. Возможно, это слово содержит намек на судьбу царя Иосии, убитого фараоном Нехао в Мегиддоне в 609 г. до Р.Х. (4Цар 23:29).
2:18 в Египет... в Ассирию. Главный грех израильтян и иудеев заключался в том, что они искали спасения в политических союзах, а не в союзе с Богом (см. Ис 7:3−9).
воду. Одному Богу известны повседневные нужды иудеев. Ср. 4Цар 18:31.
2:19 отступничество. Т.е. «отворачивание» к другим богам, что противоположно покаянию. Ср. Ос 14:5, где употреблено то же самое древнееврейское слово.
2:20 на ... высоком холме... под... ветвистым деревом. См. Втор 12:2; 3Цар 14:23. В таких местах по обыкновению поклонялись ханаанским божествам.
блудодействовал. Иудея, впавшая в язычество, предстает в образе блудницы (см. Иез 23:1−8; Ос 3:1−5; Ос 4:10−14).
2:21 благородную лозу ... дикую отрасль. См. Пс 79:8−16; Ис 5:1−7; Иез 17:1−10. Истинная виноградная Лоза есть Христос, а те, кто пребывает в Нем, суть ее ветви (Ин 15:1−8).
чужой. Языческие верования принадлежат чужеземцам.
2:22 умылся. Кровь вечного завета омоет человеческий грех, но для этого необходимо покаяние людей и участие Самого Господа (Ис 53:4−6; Евр 9:11−15; Евр 13:3).
2:23 в долине. Возможно, речь идет о Енномовой долине, простиравшейся к югу от Иерусалима, где совершались языческие обряды (ср. 7:31).
2:24 дикую ослицу. Символ готовности следовать любому новому побуждению.
2:28 сколько у тебя городов, столько и богов. Черта, характерная для языческих религий.
2:32 народ Мой забыл Меня. Ср. Ис 1:2−3.
2:33 искусно... любовь. Метафора Иудеи, как изменчивой любовницы (см. ст. 25).
2:34 кровь... бедных. Речь идет о притеснении слабых сильными (см. Ам 2:6−8; 4:1).
2:37 руки на голову. Т.е. в положении пленника.