Habakuk 1 глава

Habakuk
Luther Bibel 1545 → Elberfelder Bibel 2006

 
 

Dies ist die Last, welche der Prophet Habakuk gesehen hat.
 
Der Ausspruch, den[1] der Prophet Habakuk geschaut hat.

HErr, wie lange soll ich schreien, und du willst nicht hören? Wie lange soll ich zu dir rufen über Frevel, und du willst nicht helfen?
 
Wie lange, HERR, rufe ich schon um Hilfe, und du hörst nicht! ‹Wie lange› schreie ich zu dir: Gewalttat! — doch du rettest nicht?

Warum lässest du mich sehen Mühe und Arbeit? Warum zeigest du mir Raub und Frevel um mich? Es gehet Gewalt über Recht.
 
Warum lässt du mich Unrecht sehen und schaust dem Verderben[2] zu, so dass Verwüstung[3] und Gewalttat vor mir sind, Streit entsteht und Zank sich erhebt?

Darum gehet es gar anders denn recht und kann keine rechte Sache gewinnen; denn der Gottlose übervorteilt den Gerechten, darum gehen verkehrte Urteile.
 
Darum erstirbt die Weisung, und ‹der gerechte› Rechtsspruch[4] kommt nie mehr heraus. Denn der Gottlose kreist den Gerechten ein; darum kommt ein verdrehter Rechtsspruch[5] heraus.

Schauet unter den Heiden, sehet und verwundert euch; denn ich will etwas tun zu euren Zeiten, welches ihr nicht glauben werdet, wenn man davon sagen wird.
 
Seht ‹euch um› unter den Nationen und schaut zu und stutzt, ‹ja,› staunt! Denn ich wirke[6] ein Werk in euren Tagen — ihr glaubtet es nicht, wenn es erzählt würde.

Denn siehe, ich will die Chaldäer erwecken, ein bitter und schnell Volk, welches ziehen wird, soweit das Land ist, Wohnungen einzunehmen, die nicht sein sind,
 
Denn siehe, ich lasse die Chaldäer erstehen, die grimmige und ungestüme Nation, die die Weiten der Erde durchzieht, um Wohnplätze in Besitz zu nehmen, die ihr nicht gehören.

und wird grausam und schrecklich sein, das da gebeut und zwinget, wie es will.
 
Schrecklich und furchtbar ist sie. Von ihr selbst gehen ihr Recht und ihre Hoheit aus.

Ihre Rosse sind schneller denn die Parden; so sind sie auch beißiger denn die Wölfe des Abends. Ihre Reiter ziehen mit großen Haufen von ferne daher, als flögen sie, wie die Adler eilen zum Aas.
 
Und schneller als Leoparden sind ihre Pferde und angriffslustiger als Wölfe am Abend[7]. Es stampfen ihre Pferde, ihre Pferde kommen von fern her, fliegen herbei wie ein Adler, der sich auf den Fraß stürzt.

Sie kommen allesamt, daß sie Schaden tun; wo sie hin wollen, reißen sie hindurch wie ein Ostwind und werden Gefangene zusammenraffen wie Sand.
 
Jeder kommt zur Gewalttat. Ihre Front strebt ‹unaufhaltsam› vorwärts[8], und Gefangene rafft sie zusammen wie Sand.

Sie werden der Könige spotten und der Fürsten werden sie lachen. Alle Festungen werden ihnen ein Scherz sein; denn sie werden Schutt machen und sie doch gewinnen.
 
Mit den Königen treibt sie ihren Spott, und Fürsten sind ihr ein Gelächter. Über jede Festung lacht sie, schüttet einen Erdwall[9] auf und nimmt sie ein.

Alsdann werden sie einen neuen Mut nehmen, werden fortfahren und sich versündigen; dann muß ihr Sieg ihres Gottes sein.
 
Dann fährt sie daher wie der Wind und zieht weiter und verheert[10]: so ist der, dem die eigene Kraft sein Gott ist!

Aber du, HErr, mein GOtt, mein Heiliger, der du von Ewigkeit her bist, laß uns nicht sterben, sondern laß sie uns, o HErr, nur eine Strafe sein und laß sie, o unser Hort, uns nur züchtigen!
 
Bist du nicht von alters her, HERR, mein Gott, mein Heiliger? Wir werden nicht sterben?[11] HERR, du hast sie zum Gericht eingesetzt und, Fels, zum Züchtigen sie bestimmt.[12]

Deine Augen sind rein, daß du Übels nicht sehen magst, und dem Jammer kannst du nicht zusehen. Warum siehest du denn zu den Verächtern und schweigest, daß der Gottlose verschlinget den, der frömmer denn er ist,
 
Du hast zu reine Augen, um Böses mitansehen zu können, und Verderben[13] vermagst du nicht anzuschauen. Warum schaust du ‹dann› den Räubern[14] zu, schweigst, wenn der Gottlose den verschlingt, der gerechter ist als er?

und lässet die Menschen gehen wie Fische im Meer, wie Gewürm, das keinen, Herrn hat?
 
Machst du doch die Menschen wie die Fische des Meeres, wie die Kriechtiere, die keinen Herrscher haben[15].

Sie ziehen's alles mit dem Hamen und fahen's mit ihrem Netze und sammeln's mit ihrem Garn; des freuen sie sich und sind fröhlich.
 
Sie alle holt er mit der Angel herauf, er schleppt sie mit seinem Fangnetz fort und sammelt sie ein in seinem Garn; darüber freut er sich und jubelt.

Darum opfern sie ihrem Netze und räuchern ihrem Garn, weil durch dieselbigen ihr Teil so fett und ihre Speise so völlig worden ist.
 
Darum schlachtet er für sein Netz ‹Schlachtopfer› und lässt für sein Garn Rauchopfer aufsteigen, denn durch sie ist sein Anteil fett und feist seine Speise.

Derhalben werfen sie ihr Netz noch immer aus und wollen nicht aufhören, Leute zu erwürgen.
 
Soll er darum sein Netz ausleeren, und zwar ständig[16], um Nationen ohne Mitleid hinzumorden?

Примечания:

 
 
Elberfelder Bibel 2006
1 [1] – o. Die Last, die
2 ⓐ – Hi 19,7; Ps 22,3
2 ⓑ – Ps 94,3
3 [2] – o. Elend
3 [3] – o. Unterdrückung
4 [4] – o. Darum ist das Gesetz kraftlos, und das Recht
4 ⓓ – Jer 8,7; Am 5,7
4 [5] – o. verdrehtes Recht
5 ⓔ – Jes 28,21
5 [6] – so mit LXX; Mas. T.: Denn es wirkt einer
5 ⓕ – Apg 13,41
6 ⓗ – Jer 5,15.17; Hes 21,36
7 ⓘ – Jes 47,8.10.11; Zef 2,15
8 ⓙ – Kla 4,19
8 [7] – Andere lesen mit Textänderung: Wölfe der Steppe
8 ⓚ – Zef 3,3
9 [8] – w. Das Streben ihrer Gesichter ist vorwärts
10 [9] – w. Erde
10 ⓜ – Jer 30,5; 32,24
11 [10] – so mit der Habakuk-Rolle von Qu.; Mas. T.: und wird schuldig
12 [11] – o. Wir werden nicht sterben!
12 ⓠ – Jer 25,9
12 [12] – o. HERR, hast du zum Gericht ihn eingesetzt und . . . zur Züchtigung ihn bestimmt?
12 ⓡ – Jes 10,5.6
13 ⓢ – 5Mo 23,15
13 [13] – o. Elend
13 [14] – o. den Treulosen
13 ⓣ – Jer 12,1
14 [15] – Die Habakuk-Rolle von Qu. überliefert: wie Kriechtiere für den, der über sie herrscht
15 ⓤ – Kap. 2,5; Jer 16,16
15 ⓥ – Jer 50,11
17 [16] – Die Habakuk-Rolle von Qu. überliefert: Darf er darum ständig sein Schwert ziehen
17 ⓦ – Jer 25,12
 


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