Bibel » Elberfelder Bibel Elberfelder Bibel 2006

Hiob 31 Hiob 31 kapitel

1 Einen Bund habe ich mit meinen Augen geschlossen. Wie hätte ich da auf eine Jungfrau ‹lüstern› blicken sollen?[1]
2 Denn was wäre ‹dafür› die Zuteilung von Gott droben gewesen und das Erbteil vom Allmächtigen in den Höhen?
3 Ist nicht Verderben für den Übeltäter ‹bestimmt› und Missgeschick für die, die Unrecht tun?
4 Sieht er nicht meine Wege und zählt alle meine Schritte?
5 Wenn ich mit Gehaltlosem umgegangen bin und mein Fuß zum Betrug geeilt ist
6 er soll mich auf der Waage der Gerechtigkeit wiegen, so wird Gott meine Rechtschaffenheit[2] erkennen!
7 Wenn mein Schritt vom Weg abgebogen und mein Herz meinen Augen gefolgt ist und an meinen Händen ein Makel klebt[3],
8 dann möge ich säen und ein anderer essen, und meine Sprösslinge mögen entwurzelt werden!
9 Wenn mein Herz sich wegen einer Frau hat betören lassen und ich an der Tür meines Nächsten gelauert habe,
10 ‹dann› soll meine Frau für einen anderen mahlen, und andere mögen über ihr niederknien!
11 Denn das wäre eine Schandtat und das eine Schuld, die vor die Richter gehört[4].
12 Ja, ein Feuer wäre es, das bis zum Untergang[5] fräße und meinen ganzen Ertrag entwurzeln[6] würde.
13 Wenn ich missachtet habe das Recht meines Knechtes und meiner Magd in ihrem Rechtsstreit mit mir,
14 was wollte ich dann tun, wenn Gott sich erhöbe; und wenn er untersuchte, was ihm erwidern?
15 Hat nicht er, der mich im Mutterleib gemacht hat, ‹auch› ihn gemacht, und hat nicht einer im Mutterschoß uns[7] bereitet?
16 Wenn ich Geringen einen Wunsch verweigert habe, die Augen der Witwe erlöschen ließ
17 und meinen Bissen alleine aß, so dass die Waise nichts ‹mehr› davon essen konnte —
18 ist sie doch von meiner Jugend an bei mir aufgewachsen wie ‹bei› einem Vater, und wie eine Schwester[8] habe ich sie[9] geleitet —,
19 wenn ich ‹ruhig› zusah, wie einer ohne Kleidung umherirrte[10] und der Arme keine Decke hatte,
20 wenn seine Lenden mich nicht segneten und er sich von der Wolle[11] meiner Lämmer nicht wärmen durfte,
21 wenn ich ‹drohend› meine Hand gegen eine Waise geschwungen habe, weil ich im Tor meinen Beistand sah[12],
22 dann soll mir meine Schulter vom Nacken fallen, und mein Arm soll vom Gelenk abbrechen!
23 Denn schrecklich wäre mir das Verderben Gottes, und seiner Hoheit könnte ich nicht standhalten.
24 Wenn[13] ich das Gold zu meiner Zuversicht gemacht und zum feinen Gold gesagt habe: Du meine Hoffnung!
25 Wenn[14] ich mich freute, dass mein Vermögen so umfangreich war[15] und dass meine Hand Gewaltiges erreicht hatte[16]!
26 Wenn[17] ich das Licht ‹der Sonne› sah, wie sie es leuchten ließ, und den Mond, wie er prächtig daherzog,
27 und mein Herz sich ‹dann› im Geheimen betören ließ und ich Kusshände warf[18]!
28 Auch das ist Schuld, die vor den Richter gehört! Ich hätte ja Gott droben verleugnet.
29 Wenn[19] ich mich freute über den Untergang meines Hassers und aufjauchzte[20], als Unglück ihn traf!
30 Nie habe ich ja meinem Gaumen erlaubt zu sündigen, mit einem Fluch dessen Seele zu fordern.
31 Wenn[21] die Männer in meinem Zelt nicht bezeugt[22] haben: Wer wäre wohl nicht von seinem Fleisch satt geworden!
32 Der Fremde musste nicht im Freien übernachten, ich öffnete dem Wanderer[23] meine Tür.
33 Wenn[24] ich wie Adam[25] meine Vergehen zugedeckt habe, um meine Schuld in meiner Brust[26] zu verbergen,
34 weil ich etwa erschrocken gewesen wäre ‹vor› der großen Menge und die Verachtung der Sippen mich niedergeschmettert hätte, so dass ich mich still verhalten hätte, nicht zur Türe hinausgegangen wäre!
35 Ach hätte ich doch einen, der auf mich hörte — hier ist meine Unterschrift[27]! Der Allmächtige antworte mir! ‹Wo ist› die ‹Klage›schrift, die mein Rechtsgegner geschrieben hat?
36 Wahrlich, ich würde sie auf meine Schulter heben, sie mir um ‹den Kopf› winden als Kranz.[28]
37 Ich würde ihm über die Zahl meiner Schritte Auskunft geben, wie ein Fürst würde ich ihm nahen.
38 Wenn gegen mich mein Ackerboden Anklage erhob[29] und seine Furchen miteinander weinten,
39 wenn ich seinen Ertrag, ohne zu bezahlen[30], verzehrt habe und die Seele seiner Besitzer[31] zum Keuchen brachte,
40 ‹dann› soll statt Weizen Dorngestrüpp hervorkommen und anstelle von Gerste Unkraut![32] Zu Ende sind die Worte Hiobs.

Примечания:

1 ⓐ – Spr 4,25; 6,25; Mt 5,28
1 [1] – Andere lesen mit Textänderung: geschlossen, nie . . . <lüstern> zu blicken.
2 ⓑ – Kap. 27,13
4 ⓓ – Kap. 23,10; Spr 5,21
4 ⓔ – Kap. 14,16; Ps 139,3; Jer 16,17
5 ⓕ – Ps 26,4
6 ⓖ – Spr 21,2
6 [2] – o. Unschuld; o. Lauterkeit
6 ⓗ – Kap. 23,10
7 ⓘ – 4Mo 15,39
7 [3] – o. wenn irgendetwas an meinen Händen kleben geblieben ist
7 ⓙ – Kap. 16,17; 17,9; 23,11; 27,5.6; Ps 7,4; Jes 33,15
8 ⓚ – 3Mo 26,16
8 ⓛ – 5Mo 28,32; Jos 22,22
9 ⓜ – 5Mo 5,21; Jer 5,8
10 ⓝ – 5Mo 28,30; 2Sam 12,11
11 [4] – o. Und das wäre eine Schandtat, und diese ist eine Schuld für die Richter
11 ⓞ – 3Mo 20,10
12 [5] – o. bis zum Ort des Verlorenseins; d. i. die Welt der Toten; hebr. Abaddon
12 [6] – Andere lesen mit Textänderung: verbrennen
12 ⓟ – Spr 6,27-29
13 ⓠ – Kol 4,1
14 ⓡ – 3Mo 25,43; Kol 3,25
15 [7] – T.; Mas. T.: ihn
15 ⓢ – Kap. 34,19; Spr 22,2; Mal 2,10
16 ⓣ – Spr 22,22; Jes 10,2
18 ⓤ – Kap. 29,12; Est 2,7
18 [8] – w. als eine, die aus dem Leib meiner Mutter ist,
18 [9] – d. i. die Witwe
18 ⓥ – Jak 1,27
19 [10] – o. umkam
20 ⓧ – Kap. 29,13
20 [11] – w. von der Schur
20 ⓨ – Kap. 22,6; Sach 7,9
21 [12] – d. h. vor Gericht durch einen Verwandten mit Beistand rechnen konnte
21 ⓩ – Ps 82,3
23 ⓐ – Ps 119,120
24 [13] – Das »wenn« leitet einen Schwursatz ein, dessen zweite Hälfte, der Hauptsatz, meist nicht ausgesprochen wurde. Zum ausgeführten Hauptsatz nach dem Schwursatz vgl. V. 8.10.22.40.
24 ⓑ – Spr 11,28; 1Tim 6,17
25 [14] – Das »wenn« leitet einen Schwursatz ein, dessen zweite Hälfte, der Hauptsatz, meist nicht ausgesprochen wurde. Zum ausgeführten Hauptsatz nach dem Schwursatz vgl. V. 8.10.22.40.
25 [15] – o. dass meine Kraft so groß war
25 [16] – o. gefunden hatte
26 [17] – Das »wenn« leitet einen Schwursatz ein, dessen zweite Hälfte, der Hauptsatz, meist nicht ausgesprochen wurde. Zum ausgeführten Hauptsatz nach dem Schwursatz vgl. V. 8.10.22.40.
27 ⓓ – 5Mo 4,19; Hes 8,16
27 [18] – w. und meine Hand meinen Mund küsste; d. i. eine rituelle Geste im Gestirnskult zur Huldigung der Gottheiten
27 ⓔ – 1Kö 19,18
28 ⓕ – 5Mo 17,2-5
29 [19] – Das »wenn« leitet einen Schwursatz ein, dessen zweite Hälfte, der Hauptsatz, meist nicht ausgesprochen wurde. Zum ausgeführten Hauptsatz nach dem Schwursatz vgl. V. 8.10.22.40.
29 [20] – T.; Mas. T.: und mich aufraffte
29 ⓖ – Spr 17,5; Ob 13; Mt 5,44
30 ⓗ – Röm 12,14
31 [21] – Das »wenn« leitet einen Schwursatz ein, dessen zweite Hälfte, der Hauptsatz, meist nicht ausgesprochen wurde. Zum ausgeführten Hauptsatz nach dem Schwursatz vgl. V. 8.10.22.40.
31 [22] – w. gesagt
31 ⓘ – Kap. 30,25; Jes 58,10
32 [23] – T.; Mas. T.: zum Weg hin
32 ⓙ – Kap. 29,16; 1Mo 19,2.3; Mt 25,35
33 [24] – Das »wenn« leitet einen Schwursatz ein, dessen zweite Hälfte, der Hauptsatz, meist nicht ausgesprochen wurde. Zum ausgeführten Hauptsatz nach dem Schwursatz vgl. V. 8.10.22.40.
33 [25] – o. wie Menschen <es tun>
33 ⓚ – 1Mo 3,8; Spr 28,13
33 [26] – w. Brusttasche; gemeint ist die Innentasche am Brustschlitz des Beduinenhemdes
35 [27] – w. mein taw; taw ist der letzte Buchstabe des hebr. Alphabets und galt, unter eine Urkunde gesetzt, als Unterschrift und Beglaubigungszeichen
35 ⓛ – Kap. 13,17-22
36 [28] – w. Wenn ich sie nicht auf meine Schulter höbe, sie mir als Kränze umbinden würde! — Der Satz ist eine hebr. Schwurformel, deren zweite Hälfte nicht ausgesprochen wurde.
38 [29] – o. um Hilfe rief
38 ⓜ – Hab 2,11
39 [30] – w. seine Kraft ohne Geld
39 ⓝ – Jer 22,13
39 [31] – Andere üs.: die Seele seiner Arbeiter
39 ⓞ – 1Kö 21,13
40 ⓟ – 1Mo 3,18
40 [32] – Die Verse 38—40 standen ursprünglich wohl hinter V. 34, so dass die Rede Hiobs mit den Versen 35—37 endete.

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Hiob, 31 kapitel. Elberfelder Bibel 2006.

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